Seit 31. Oktober 2000 gibt die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete UN-Resolution 1325 den Weg zu einer geschlechtersensiblen Friedens- und Sicherheitspolitik vor und könnte ein Meilenstein für die internationale Politik sein. Jedoch krankt sie noch immer an der Umsetzung. Eine institutionelle Kraft im UN-System und in der internationalen Staatengemeinschaft konnte sie bisher nicht entfalten.
Auf welche Widerstände Frauen und Frauennetzwerke in ihrer Forderung, alle Geschlechter in die Konfliktprävention und den zivilen Aufbau konsequent einzubeziehen, wird in dem Band zur Sprache gebracht. Dabei geht es nicht darum, Frauen per se als Opfer zu stigmatisieren, sondern Ermächtigungsstrategien aufzuweisen, damit sie die Sicherheitspolitik mitbestimmen können. Frauen als primär Leidtragende von Gewalt, Krieg und Zerstörung sind zugleich die Hoffnungsträgerinnen beim Wiederaufbau kriegsgebeutelter Länder.
Das Buch versucht Wissenslücken über geschlechtersensible friedens- und sicherheitspolitische Ansätze zu schließen und beleuchtet die gegenwärtige Verteidigungspolitik Europas kritisch – vor allem in ihren Wirkungen über die Grenzen Europas hinweg, wo die EU oder Deutschland sich an internationalen Militärmissionen beteiligen, ohne die herrschenden globalen Machtverhältnisse auch im Kontext des Legitimationshinetrgrundes für Kontrolle und Ausbeutung zu hinterfragen.
