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Queer-O-mat

Die taz transphob? Artikel mit transphoben Äußerungen veröffentlicht

Es ist kaum zu glauben: lässt die taz transphobe Äußerungen zu? In dem Artikel vom 02.07.2008: „Mutter oder Vater?“ , in dem es um den schwangeren Thomas Beatie geht, „outet“ sich Arno Frank als transphobes Mitglied der Gesellschaft.
Die erste Frage ist, wie ein solcher Artikel in der taz erscheinen kann? Warum werden solche biologistischen, konservativen, diskriminierenden Äußerungen überhaupt zugelassen?
Wie kann es sein, dass gerade die taz als linke, systemkritische und bisher als „offen“ wahrgenommene Zeitung diesen Artikel druckt.
Offenbar ist Arno Frank ein „richtiger Mann“, der sich auf seine biologischen Geschlechtsmerkmale und die christlich-konservative Gesellschaftsstruktur verlässt, in der alles so ist, wie es war und alles so sein wird, wie es ist, in der Veränderungen, Revisionen nicht möglich und auch nicht nötig sind. Bipolarität scheint sein Motto. Kein „_“ ist möglich. Es gibt nur ein „entweder oder“.
Wann ist denn ein „Mann“ ein „Mann“? Diese Frage kann eben nicht beantwortet werden, nur weil jemensch bestimmte Geschlechtsmerkmale und ein sozial determinierten Habitus hat. Gleiches gilt für die Frage, wann ist eine „Frau“ eine „Frau“?
Zum Glück gibt es die Gender Studies, die aufzeigen, wie stark der soziale Druck auf die Geschlechter ist. Wie viel Konstruktion dahinter steckt. Das einfachste Beispiel ist die Geburt eines Kindes. Schon die erste Frage, ob es ein „Junge“ oder ein „Mädchen“ ist, lässt die Konstruktion beginnen. Denn für jedes Geschlecht gilt ein bestimmtes Rollenbild , anhand dessen die Erziehung ausgerichtet wird. In Deutschland muss jedes Kind einen geschlechtsspezifischen Namen tragen, bzw. muss spätestens der zweite Name, das Geschlecht eineindeutig kennzeichnen.
Es geht nicht darum der „Geschicklichkeit teurer Chirurgen“ unterworfen zu sein, wenn mensch sich nicht einem Geschlechtsbild beugen will, wenn mensch lieber einem anderen oder einem ganz neuem, eigenen Rollenverständnis nachgehen will. Nicht jede_r Transgender lässt sich operieren oder fängt eine Hormonkur an.
Warum nicht spielen, warum nicht offen sein für alles, was das Leben zu bieten hat? Warum muss man sich immer im „entweder oder“ einfinden? Das Dazwischen ist auch möglich, wie wir sehen. Und es ist gut, dass wir es sehen. Wir machen uns keine Gedanken, wenn es um genetische Auslese geht, wenn es darum geht, Stammzellen zu verändern usw. Da heiligt der Zweck die Mittel, oder nicht? Möchten sich hingegen gleichgeschlechtlich liebende Menschen reproduzieren, greift der Staat und die Gesellschaft regulierend ein – ebenso bei dem Fall Thomas Beatie. Oder wie sollte man die Empörung über einenen schwangeren Transexuellen Menschen sonst verstehen? An diesem Fall zeigt sich die Aussage: “das Private ist politisch” von ihrer negativen Seite, insofern es sich hierbei nicht um eine produktive dekonstruktive Politik, sondern um ein medial aufbereitetes Politikum des Bashings.
Immerhin wurde schon Beschwerde beim Deutschen Presserat eingelegt. Es bleibt die Hoffnung, dass der taz eine Rüge oder Missbilligung ausgesprochen wird, um zu zeigen, dass in einer “offenen” Gesellschaft solcher Art von Berichterstattung Einhalt geboten wird.
Alle sind aufgerufen, selbst Beschwerde beim Deutschen Presserat einzulegen.

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