Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /homepages/41/d243539941/htdocs/wp-includes/post-template.php on line 310

Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /homepages/41/d243539941/htdocs/wp-includes/post-template.php on line 310

Queer-O-mat

Missy fits Emma? – Kritische Gedanken zum Missy Magazine

Nun wurde schon einiges im Zusammenhang des nervstrapazierend euphorisiert angekündigten Missy Magazines geschrieben, so dass dieser kurze Beitrag eine ebensolche Anmaßung darstellt, wie nach Aussage der Herausgeberinnen das Heft selbst (ich verzichte an dieser Stelle bewusst auf den Unterstrich, da dieser (leider) in harten Auseinandersetzungen erkämpft werden musste und noch immer muss und diejenigen ihn nicht „verdienen“, die unter dem Mantel der popfeministischen Explosion Geschlechterbinarität fortführen). Dass eine Explosion oft mit einer Verpuffung einhergeht, wird mit den kommenden Ausgaben abzuwarten sein, zeichnet sich diese jedoch schon jetzt ab, in dem die Missy`s die Neuerfindung des (Pop)Feminismus versprochen und lediglich die Weiterführung eines identitätsstiftenden Altfeminismus unter halbumgekehrten Vorzeichen einhalten konnte.

Bestes Beispiel hierfür ist der unter der Rubrik Politik (im Übrigen nur einer der wenigen politisch motivierten Artikel) Beitrag über Female Genital Cutting (von der Autorin als Genitalverstümmelung bezeichnet) in Burkina Faso. So schwarz–weiß malerisch wie der Artikel, ist allein schon die Aufmachung. Auf schwarzem Hintergrund zeichnen sich weiße Menschenschablonen ab, die im Genitalbereich schwarze Einschnitte aufweisen. Wird das weiße Zentrum bildlich in den Fokus der visuellen Betrachtung und auch Reflexion gerückt, geschieht dies im Text nicht. Die schwarzen Frauen werden als Opfer stigmatisiert und objektiviert für das Erkenntnisinteresse weißer Missys auf der Couch mit Kaffee und Kuchen. Die Hierarchie von beschriebenen Objekt und beschreibenden Subjekt wird (re)installiert, ohne den Fokus (auch) auf die sich unters Messer legenden, weißen, jungen Frauen zu richten, die sich entsprechend bestimmter Schönheitsvorstellungen in westlichen Gesellschaften die Schamlippen stutzen lassen. Unterstützt durch die abgebildete Landkarte Afrikas findet eine räumliche Fixierung des Female Genital Cuttings statt, die westliche Gesellschaften und die dort ebenso stattfindenden Praxen unmarkiert lässt.

Ein bisschen differenzierter hätte es schon sein müssen, möchte das Missy nicht mit der Emma gleichgesetzt werden. Stattdessen wird Geschlechteremanzipation als Distinktionsmerkmal herausgestellt, welches die westliche Norm als emanzipierter qualifiziert. Dieser und die meisten der anderen Artikel dienen dazu, ein Rollenmodell erfolgreicher, meist weißer Mittelschichtsfrauen oder intellektuell, sporadisch prekarisierter Frauen zu entwerfen, die scheinbar nichts mit einer Langzeitsarbeitslosen, Migrantin oder einer schwarzen Frau aus Burkina Faso zu tun haben. Viel mehr sollen „wir“ das Heft zuklappen und denken, alles schaffen zu können und sofort anpacken zu müssen, ohne zu hinterfragen, wer eigentlich was aus welchem Kontext heraus tatsächlich umsetzen kann oder aus strukturellen Gründen verhindert wird.

Flattr this!

One thought on “Missy fits Emma? – Kritische Gedanken zum Missy Magazine”

  1. illith sagt:

    der erste satz ist ein albtraum 😉

    ansonsten finde ich es schade, dass zum belegen deiner Missy|EMMA-these nur diesen einen artikel heranziehst…
    mir persönlich erscheint die Missy nicht sehr emmaesk und obiger text hat mich jetzt nicht vom gegenteil überzeugt (ich hab den zitierten artikel allerdings auch noch nicht gelesen).
    ich fänd es daher gut, wenn du deine kritik noch weiter ausführen könntest.

Leave a Reply

Your email address will not be published.

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.