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Queer-O-mat

„Selbständig“ ist sie geworden, die “Frau” von heute!

Die Brigitte-Studie „Frauen auf dem Sprung“ beweist es die junge “Frau” von heute ist unabhängig, zielstrebig und selbstbewusst. Ganz nebenbei möchte sie auch noch Kinder.
Beziehungen nur, wenn der Partner die notwendigen Freiräume gibt. Viel wichtiger aber sind die finanzielle Unabhängigkeit und eine gute Ausbildung.
Nur gut 6% der 17-19 jährigen Befragten können sich vorstellen, später ausschließlich als Hausfrau zu „arbeiten“. Laut der Studie ist das auch gut so, denn die Wirtschaft braucht die “Frauen”. Besonderes Einstellungsmerkmal sind die „weichen“ Faktoren, die “Frauen” angeblich verstärkt besitzen, also Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Konfliktfähigkeit. Das macht die “Frau” von heute aus. Damit wird sie auf das reduziert, was man ihr jahrelang eingetrichtert hat. Diese Fähigkeiten erwerben “Frauen” schon als kleine Mädchen. „Schon als Kinder pflegen sie sorgfältig Freundschaften, sie sind häufig in Vereinen aktiv und reden generell mehr als Männer.“
Auch im Bereich Beziehungen ist die “Frau” von heute restriktiver und forscher geworden. Wichtig ist die eigene Freiheit (auch ein Zeichen der zunehmenden Individualisierung in Gesellschaft) und die Veränderung von internen Machtstrukturen, d.h. den Ausgleich hin zu mehr Macht (ein Begriff, der sehr sorgfältig verwendet werden sollte) für die “Frau”. Und wenn der “Mann”/Partner nicht den Erwartungen entspricht oder zum „Albtraum“ wird, dann ist die Frau von heute taff genug zu gehen oder ihn in den Wind zu jagen.
Die viel besprochene Work-Life-Balance wird ja gern am Beispiel der “Frau” erläutert. Da lässt sich die notwendige Vereinbarkeit von Familie und Beruf am einfachsten und widerspruchfreisten erklären. Viele der “Frauen” scheinen sich dem gar nicht entgegenzusetzen, sie fordern vom Arbeitgeber mehr Freiräume, auch und besonders, wenn Kinder im Spiel sind. Kritik wird von Seiten der CSU laut. Hier beschwert man sich über die Einseitigkeit der Studie und fordert “Frauen” auf, “Männer” bei der Kinderbetreuung mehr in die Pflicht zu nehmen, anstatt nur staatliche Einrichtungen zu nutzen.
Überhaupt kommen die “Männer” eher schlecht, will meinen unbeachtet weg in der Studie. Wenn sie vorkommen, dann nur als Wunsch, der nicht eigenständig handelt, oder aber es sind die bösen Herrscher, die man aufgrund des neuen Selbstbewusstseins möglichst schnell wieder loswerden will. Damit werden die tatsächlich vorhandenden Machtstrukturen weder bestritten, noch kritisch hinterfragt, denn so einfach, wie es die Studie darstellt ist es nicht. Selbst für taffe “Frauen”.
Was fehlt in der Studie, sind die Zwischentöne. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, Entweder – Oder. Wo bleiben neue Beziehungskonzepte, die neuen Lebenskonzepte, wo bleiben die Menschen, die sich nicht stringent männlich oder weiblich sehen. Das Argument, dass die Befragten sich zu so etwas nicht geäußert hätten, zählt nicht, wer nicht gefragt wird, braucht nicht zu antworten und wer nicht fragt, blendet gesellschaftliche Realität aus.

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